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Село Усть-Караман / Dorf Enders / Ust-Karaman.ru

Zeugen in SMI /Buch über Dorf.

Auf Spurensuche. Buch
Von Angesicht zu Angesicht mit unserer Geschichte an der Wolga.Broschüre 1. Krasnyj Jar und Generalskoje Moskau, Gotika 2002
ББК63.3 (2) 6 В поиске следов. Лицом к лицу с нашей историей на Волге.Брошюра 1. с. Красный Яр с. Генеральское.М., «Готика», 2002, 93 с.


bibliothek.rusdeutsch.ru/catalog/19

https://bibliothek.rusdeutsch.ru/pdf/pdf.php

Das Leben leben ist nicht einfach nur über ein Feld laufen.
Im Dorf Krasny Jar gibt es eine Vielzahl bekannter Menschen. Dies haben wirschon am ersten Tag, an dem wir die Einwohner kennen lernten gemerkt. Wir erfuhren von einer Frau, die im Dorf als interessante Gesprächspartnerin bekannt ist.
Es handelt sich um Emma Christianowna Gujewa (Hujö). Sie wurde im Dorf Ust — Karaman geboren. Der Name des Dorfes stammt vom Namen des Priestes der ersten deutchen Siedlung Karaman. Als die Bolschewiki kamen, wurde das Dorf in Enders umbenanntem Dialekt „Endersch").

Genau in diesem Dorf wurde die Frau, deren Schicksal wir kennenlernen konnten, geboren.Emma Christianowna Gujewa wurde am 23.April 1927 in einer Arbeiterfamilie geboren.
Die Familie war groß: Vater, Mutter, zwei Brüder und eine Schwester.Der Vater Gujew Christian Christianowitsch wurde 1902 geboren. Er war Agronom und später der Vorsitzende des Kolchoses. Er studierte im Dorf Selman im Sowetsky Rajon.Zusammen mit seinen Eltern und seiner Schwester ist er dann noch Ust -Karaman umgezogen, wo er die Mutter von Emma kennenlernte.Emmas Mutter, Ekatarina Fjodorowna Dotz wurde 1903 geboren.Zu Hause waren sie vier Kinder. Der älteste Sohn starb 1942.
Der jüngste wurde einen Monat nach dem Tod des Vaters, der in der Trudarmee starb, geboren.Das Dorf,in dem Emmas Familie wohnte, bestand aus 360 Häusern und war sehr schön.
Gegen-über von ihrem Haus stand eine hölzerne Kirche. In der Nähe befanden sich zwei Schulen,eine zweijährige und eine Mittelschule(später wurde die zweijährige Schule abgerissen und an ihrer Stelle eine neue errichtet). Gujews Haus war aus Holz und in seiner Art typisch für die Deutschen.
Fast alle Bewohner des Dorfes besaßen Haustiere. Doch während der Kollektivierung wurden sie gezwungen die Tiere den Staat abzugeben. So verloren die Gujews ihre einzige Ziege.
In der Nähe des Dorfes gab es einen tiefen Fluß, in dem die Bewohner badeten.Ein-mal kam die Mutter von der Arbeit und traf ihre Kinder nicht zu Hause an, weil sie baden waren.
Als die Kinder zurück kamen, schimpfte die Mutter sehr mit ihnen. Ammeisten bekam Emma ab, weil sie die älteste war. Nach diesem Ereigniss verloren sie die Lust zu baden.
Wenn die Eltern arbeiteten, sorgten die Großmütter für die Kinder. Die Großmütter wohnten mit der Familie unter einem Dach. Zu Hause war immer viel zutun: Wasser holen (der Vater hat für Emma extra einen Schulterbalken für die Eimer zum Wasserholen gebaut), Fußboden wischen, Gras für die Ziege besorgen. Sehr viel Kraft und Zeit verlangte der Tabakanbau: Setzlinge gießen, Unkraut jäten und späterdann die Blätter zerkleinern und trocken. Nach dem Tod der Großmütter musste Emma alles machen, den Haushalt führen und sich um die Kinder kümmern.
Trotzdem fanden die Kinder Zeit zum Spazieren gehen und Spielen.„Schlaft, Kinder, schlaft", — diese Melodie war immer an den Kinderbetten zuhören. Die Mutter sang dieses Lied.
Später sang auch Emma für ihre Kinder dieses Lied.Jeden Sonntag waren die Kinder mit ihrer Großmutter in der Lutherischen Kirche.Dort wurden auch alle Enkelkinder getauft.
An den Abenden las die Mutter aus der Bibel vor. Einige der Ausgaben hat Emma Christianowna bis heute aufbewahrt. Die ältesten sind aus den Jahren 1897 und 1906.
An der Wand hing eine Ikone der JungfrauMaria. Emma besuchte gern die Kirche und die Erinnerungen daran hat sie in ihrem ganzen Leben bewahrt.Sehr gut erinnert sich Emma Christianowna an die Orgel. Die Orgelmusik hörte sie immer gern. 1939 wurde die Kirche vor dem Hintergrund der antireligiösen Propaganda geschlossen. Die sonntäglichen Gottesdienste fanden nicht mehr statt.
Der Pastor hat die Kirche zugeschlossen und hat-die Leute, die die Kirche zerstören und die Kreuze entfernen wollten, nicht herein gelassen. Nach drei Tagen gelangten diese Leute dennoch hinein, die Kreuze wurden abgenommen und vernichtet. Auch die Orget wurde zerstört. Der Pastor selbst wurde am Rande des Dorfes erschossen.
Ein grausiges Gefühl erschütterte Emmas kindliche Seele, als die Kreuze abgenommen wurden.Noch lange weinten Eltern, Großeltern, Nachbarn, sowohl Deutsche als auch Russen.
Emma hat dieses Ereignis noch sehr lange in der Seele weh getan. Dennoch hat sie nicht aufgehört an Gott zu glauben. Am Abend zu Hause wurden weiterhin Gebete gelesen. Bis heute kennt sie die religiösen Lieder. In der Familie wurde auch das Weihnachtsfest gefeiert. In Erinnerung daran sind vor allem eine Menge von Geschenken und ein reichlich gedeckter Tisch geblieben.
Es gab Fleisch, Fisch (der Vater angeltegern), Klöße und Strudel. „Alles kann man natürlich nicht behalten...", - beendete Emma Christianowna die Erzählungen dazu.
Als Emma 7 Jahre war, kam sie in die Schule, die nicht weit von ihrem Haus war. Ihr Lehrer war ein alter Deutscher, Herr Lörsch, der gleichzeitig Direktor der Schule war.
Weil Emma schlecht russisch konnte, fiel ihr das Lernen schwer. Sie wiederholte die dritte Klasse vier Mal. Sie konnte die Schule allerdings nicht beenden, da die Deportation ihrer Familie in den Altai dazwischen kam.Ende August 1941 kamen Uniformierte ins Dorf und setzten die Einwohner von der bevorstehenden Deportation in Kenntnis. Sie sollte 8-9 Tage dauern. Alles wurde schnell organisiert. Man schlachtete Haustiere, packte die Sachen. Es war gestattet, 36 kg pro Person mit zunehmen.
Die Leute wurden auf Lastwagen verfrachtet und zur Station hingebracht. Im Zug wurden sie von NKWD - Mitarbeitern begleitet. Die Wagen waren mit Schlafbänken ausgestattet. Sie haben an den Haltestellen zu Essen bekommen. Auch die Hygiene wurde beachtet. In einem Wagen fuhren 8 Familien, es gab kein Streit.
Am 9.09 ??1941 kamen sie im Altai, im Dorf Tschistjunki Toptschichinsky Rajon an.Die Familie von Emma Christianowna zog zur alten Frau Jarzewa. Bei ihr zu Hause war nur ihr Sohn, die anderen Familienangehörigen waren an der Front. Die alte Frau war wirklich nett zu ihnen.Sie wurden ohne Schwierigkeiten und freundlich aufgenommen, ungeachtet davon, dass es nicht so viel Platz gab (alle schliefen auf dem Boden) Alle befreundeten sich mit der russischen Alten.Sie sammelten Harz im Wald und kochten davon Kaugummi.Sie lebten in einem Wald in 180 km vom Dorf Tschistjunki entfernt. Man durfte aus dem Wald nicht raus, sogar nicht ins Dorf, zu den Verwandten. Den Winter verbrachten sie im Dorf.In einem Haus wohnten zusammen 5 Familien.
Nach dem Krieg arbeitete Emma Christianowna im Weingarten, danach als Melkerin im Kolchos. Später war sie als Traktoristin tätig. Nach einem Jahr konnte sie schon selbständig bei den Feldarbeiten Traktor fahren. In der Erntezeit übernachteten sie auf dem Feld in einem kleinen Häuschen mit Schlafbänken. Am Abend wurde zur Harmonika gesungen. Es war lustig, alle befreundeten sich richtig. Ein Mal pro Monat kam auf das Feld ein Komissar zur Kontrolle.Er wollte wissen, ob alle Deutsche da sind, ob niemand entlaufen war.Im Dorf,wo die Familie Guew lebte, wurden die deutschen Sitten und Bräuche nicht gepflegt und fast vergessen. Es wurden russische Feste gefeiert. Russische Sitten und Bräuche wurden immer populärer, z. В.: Vorhersagen, Springen übers Feuer usw.Das Gehalt wurde in Werktagen ausgerechnet, die Berufsjahre wurden in ein Arbeits-buch eingetragen. Aber heute spielen diese Arbeitsjahre für die Rente keine Rolle,womit niemand eintverstanden ist. Aber die Menschen haben nicht aufgehört weiter zuleben, zu heben und Kinder zur Welt zu bringen.
1953 kam ihre Tochter zur Welt, 1956 wurde auch ihr Sohn geboren. Sie wohnen bis jetzt mit ihrer Mutter im Dorf KrasnyJar. Sie wollen nicht Deutsch lernen und warum es so ist, kann Emma Christianowna nicht sagen.1942 - 1957 lebte Emma Christianowna im Altai und dann zog sie nach Kasachstan ins Dorf Michailowka Dshambulski Rajon um. Der Umzug erfolgte, weil die Lebensbedingungen im Altai nicht so gut waren. Kasachstan war viel reicher: es gab Hirse, Obst usw. Das Klima war auch milder. Alles erinnerte an die Kindheit. Es war richtig warm.Das Leben verbesserte sich.Emma Christianowna arbeitete im Weingarten. Die Arbeit war sehr schwer. Das Dorf gehörte dem reichen Kolchos „Urdshbeilak".
1977 gab es die Möglichkeit ins Heimatdorf Ust -Karaman umzuziehen.Das wollte besonders Emmas Muter. Sie bekamen aber schlechte Eindrücke von ihrem Heimat-dorf. Vom schönen gemütlichen Dorf blieben nur noch 56 Häuser.Das Haus der Familie Guew war auch zerstört.Angenehm war, dass die Familie, die zurück in ihre Heimat kam, sehr freundlich von der örtlichen Völkerung aufgenommen wurde.Sie bekamen ein Haus, aber es erforderte viel Arbeit: man mußte Holz besorgen,Wasser holen. Mit Emma Christianowna lebte ihre alte Mutter,deren Pflege viel Zeit brauchte. Alles war nicht einfach. Nach einem Jahr fand die Tochter von Emma Christianowna eine Arbeit im Dorf Krasny Jar und zog in ihre eigene Wohnung mit Strom und Wasserleitung.
Unsere Heldin war 1979 bis 1986 als Heizer tätig. 1982 ging sie in Rente. Später bekam Emma Christianowna auch ihr eigenes Haus, in dem sie bis heute wohnt. Das Haus ist nicht groß,
aber hell, warm und gemütlich. In der Sommerhitze bleibt es innen frisch und kühl.Es blieben auch einige deutsche Möbelstücke mit typisch deutschem Charakter erhalten,z. В.: ein Himmelbett — dies ist ein hohes abernicht langes Bett mit Schubladen für die Kinder.Auf diesem Bett schliefen noch die Deutschen - Kolonisten, die an der Wolga im 18 Jahrhundert lebten.
1980 starb Emmas Mutter — Ekaterina Fjodorowna. Das nahm die Lebenskräfte von der nicht mehr jungen Emma Christianowna. Aber sie lebt weiter, erzieht ihre Enkelkinder, hilft ihren Kindern.
Sie wir doft von ihren Enkelkindern und anderen Leuten besucht. Sie ist immer zu allen Veranstalltungen im deutschen Begegnungszentrum eingeladen. Die Leute, die im Zentrum tätig sind, vergessen die alte Generation nicht.1999 besuchte Emma Christianowna ihre Verwandten in Deutschland.Aber dort vermisste sie ihr Haus sehr. Wir haben gefragt, warum sie es vermisste.Die Antwort war: „Das ist meine Heimat. Zu Besuch sein ist schön, aber zu Hause ist es besser."
Diese Meinung von Emma Christianowna bestätigen auch andere Dorfmitbewohner.Sie erwies sich wirklich als ein sehr interessante Gesprächspartnerin,schöner Mensch mit reichem Schicksal.
von:
Tatjana Scherbatych (Peissler),Swetlana Sarumjanjuk (Schneider),Pawel Heinze

2-Spure :Wir wollen auswandern.

Zu der Zeit,  zu der vorliegender  Text gedruckt wird,  reist wahrscheinlich die Familie,  die  wir  in  Generalskoje  kennengelernt  haben,  schon  nach  Deutschland aus.  Wir  dürfen  diese  Tat  nicht  verurteilen;  unsere  Aufgabe  besteht  darin,  über  das Schicksal  unserer  Heldin  Schneider Jelena  Christianowna  zu  erzählen.
Jelena  Christianowna  wurde  1925  in  der  deutschen  Siedlung Enders  (Ust'- Karaman)  geboren.  Ihre  Arbeiterfamilie  war  nicht  groß:  die  Eltern  und  zwei  Kinder.
In ihrem Gedächtnis hat Elena  Christianowna deutlich die Erinnerungen an den Hunger 1933  behalten.  Zu jener  Zeit war  sie  8 Jahre  alt.  Unsere  Heldin  erzählte uns,  wie  die Einwohner  verschiedene  Wurzeln  den  Fluß  entlang  gesammelt  hatten,  wie  sie  dann diese Wurzeln gedörrt und das  Essen daraus  gekocht hatten.
Einige  Zeit gab  es in  der Siedlung eine  allgemeine Küche für alle Menschen,  die das  Essen brauchten.  Aber nachden  Worten  der  Eltern  existierte  diese  Küche  nicht  lange.  Die  nächsten  Erntejahre waren besser,  besonders  das Jahr  1937.Mit  grossem  Vergnügen  erzählte  unsere  Heldin  über  ihre  Kinder Erinerungen:welche  Spielzeuge sie hatten, welche Spiele  sie spielten (Gorodki, Steinlein, Ball).Am Morgen  las  die  Mutter  den  Kindern  die  Leviten,  danach  konnten  sie  spielen  gehen.In der deutschen Siedlung gab  es  eine eigene lutherische Kirche. In der sowjetischen Zeit  teilte  diese  Kirche  das  Schicksal  aller  anderen  Kirchen -
an ihrer  Stelle wurde  ein Klub  eröffnet. Nach  den  Erinnerungen  von  Jelena  Christianowna,  konnten  sich  die Deutschen,  besonders bejahrte  Leute,  damit lange nicht  abfinden.Nach  der  Beendigung  der  7 jährigen  deutschen  Schule,  wollte  Jelena  Christiaowna zur medizinischen Fachschule  in der Stadt Marx  gehen; das war ihr  Traum  seit  vielen Jahren.  Aber mit  dem Kriegsausbruch ging dieser Traum zugrunde.
Am 7.  September  1941  trafen in ihre  Siedlung  die Militärautos  ein.  Die  Familie wurde von der  Station Anissowka ins Dorf Dubowka  (Gebiet Kemerowo)  verschickt.  Nach den Worten  von Jelena  Christiannowna  hatte  die  russische  Bevölkerung  Mitleid  mit  ihnen,  als  sie  beobachten  konnten,  wie  die  Deutschen  deportiert wurden.
Für  10 Jahre wurde Jelena Christianowna  von ihrer Familie getrennt. Seit  1942 war sie in der „Trudarmee".
Die Erinnerungen  aus  dieser Zeit zu erzählen,  fiel unserer Heldin besonders  schwer.Unser Gespräch wurde immer öfter durch Pausen unterbrochen.
In diesen Pausen  schwiegen wir und bemitleideten unsere Heldin.Bis  1944 beteiligte  sie sich am Bau einer Erdölleitung.  Sie sollten zwei Meter tiefe Gruben ziehen.  Von  1944 bis1952  arbeitete  sie  am Bau  eines  Erdölbetriebs  in  Turkmenistan.Die  Ausrüstung; war völlig  amerikanisch.„Morgens  stehen  wir  auf und  gehen  mit  bewaffneten  Geleit." 1952 war der Betrieb fertig, jedoch war es  nicht leicht heimzukehren.Man  sah  sich  gezwungen nach Moskau  ein  Bittgesuch  zu  schreiben,  um  eine  Genehmigung zur Übersiedlung ins  Gebiet  Kemerowo  zu  bekommen.  Unsere  Heldin  musste  etwa  10000  Kilometer  zurücklegen, bevor sie ihre Familie wieder sehen konnte.1970  entschloß  sich Familie  Schneider näher zu ihren Heimatortschaften zu ziehen. Mit Bedauern  sprach unsere  Gesprächspartnerin  davon,  dass  ihr  Haus  nicht mehr  an Ort  und  Stelle  war.  
„Den  Deutschen  wurde  damals  nur  gestattet,  sich  im  Gebiet  Wolgograd  niederzulassen, denn  es  wurde  streng verboten  in  der Heimatsiedlung zu wohnen.
Man  erklärte  das  damit, dass  viele unsere Häuser  schon bewohnt waren."Das  Privatleben  unserer  Heldin war nicht  gerade  mit  Glück  übersät.  Sie  erzog  allein ihre  Tochter.  Jetzt macht  sich  Jelena  Christianowna  Sorgen  um  ihre  Tochter,  die ein ähnliche  Schicksal hat. Das ist einer der Gründe, warum  sie nach Deutschland ausreisen will.
Das  unsichere  Leben ihrer Kinder und  Enkel veranlasst  sie  zu  dieser  Ent-scheidung.Jelena  Christianowna  erzählte  uns  darüber,  wie  die  Kriegslieder  sie  bis  jetzt  rühren:
„Sie erinnern  mich  an jene  Zeit.  Wir haben  das  alles  doch erlebt.
"Jetzt verkauft  Familie  Schneider  das  Haus  und  plant  auszureisen.„Ich  will,  dass meine  Kinder  gut leben,"  sagt unsere Heldin.
Unerwartet  stellte  es  sich heraus,  dass  unsere Heldin Wolodjas  Großmutter kannte,  sie  trafen  sich  oft  auf  dem  Markt  in  der  Sondersiedlung.  Sogar  in  jener  schweren Zeit sprachen  Sie Deutsch.  Jelena  Christianowna hatte bis jetzt ihre  Sprachkenntnisse aufbewahrt,  denn  sie  unterhielt  sich  mit  Wolodja  auf Deutsch.
Wir  wünschten  Jelena  Christianowna  eine  glückliche  Reise  und  versprachen  ihr Fotos  zu  schicken.  Aber es tut uns  wirklich leid,  dass  sie  nicht hier bleiben kann.

von:Ekaterinna  Rau,Swetlana  Schneider,Wladimir Tschernov
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3-Fall Spur:„Willst  du  nicht,  so  zwingen  wir  dich!"

Friedrich  Dawydowitsch  Kitler wurde  1929  in  der  deutschen  Siedlung Enders
(das heutige  Ust'  -  Karaman)  geboren,  die  wie  ein  im  Gras  hegender  Stein  mit  Waldumgeben  ist.
Wenn  ein  Mensch zur  Welt kommt,  öffnet  sich  das  Buch,  dessen Anfang,  die Kindheit, die glücklichste Zeit ist. Aber die Geschichte unseres Helden begann tragisch.Die Politik  der Kollektivierung nahm  dem Bauern  alles  weg,  was  er mit Mühe und Fleiß  aufgebaut  hatte. So  traf  es  den  Vater  von  Friedrich  Dawydowitsch,  dem  das Pferd, der unersetzliche Helfer des Bauern, weggenommen wurde.  Es sah sich genötigt einer  anderen  Beschäftigung  nachzugehen. So  begann  er  einen  Obstgarten  im  Wald,unweit der Siedlung Enders, zu bestellen. Trotz der grausamen Zeit gab es jedoch Platz für Freude und Heiterkeit! So erinnert sich Friedrich Dawydowitsch:
„In   unserer   Siedlung  gründete   die   Jugend   ihr   eigenes   Blasorchester, dessen Auftritte  sich  großer  Beliebtheit  in  der  Umgebung  erfreuten.
Meine  Schwester  blies Trompete,  und  mein Vetter.schlug die  Trommel."Doch  den Entbehrungen der Kollektivierung folgt  der  Tod  des  herzkranken Vaters.
Bald darauf kommt wieder Not. Der Hunger im Jahre  1933 veranlasste die Mutter zum Stehlen.Das Gestohlene brachte sie mit dem Schlitten nach Marxstadt.
Die Zeit verging wie  im  Fluge, und 1937  geht  Friedrich  Dawydowitsch zur Schule und  beendet vier Klassen. Dann brach auf dem russischen Boden der Krieg aus,  seine Greuel kamen auchin  die deutsche  Siedlungen. Die Nachricht überden Krieg erfuhr man  von  Leuten,  die aufs  Feld  herbeiliefen, wo Friedrich Dawydowitsch mit seiner Mutter mähte.
Der nächste Teil des Buches ist noch tragischer: Aussiedlung der im Wolgagebiet lebenden Deutschen.Die Zeitung mit  dem Erlaß  vom 28 August 1941  erhielt man  erst am 3.September.Alle Einwohner der Siedlung Enders  wurden versammelt und von  der bevorstehenden Aussiedlung in Kenntnis  gesetzt.  Die  Reaktionen waren unterschiedlich.
Nach den Worten von Friedrich Dawydowitsch gab  es unter den Jugendlichen  einige, die sich  des  Geschehens  nicht  bewußt  waren  und  auf die  Möglichkeit,  die  Siedlung  zu  verlassen, freuten. Mit  Lastwagen wurden  sie zur  Station, in  die  Stadt Engels,  gebracht und dort  in  Waggons  verfrachtet.  Die  Kinder  wurden  unter  die  Pritschen  gelegt  das  warsicherer.
Als sie ihre Siedlung verließen, sahen sie von Tränen feuchte Augen ihrer russischen Landsleute, die  sich  von den Deutschen nicht trennen wollten.
Die Reise dauerte  14 Tage lang, vorbei an Alma - Ata erreichte man schließlich den Altai.  Unterwegs sahen sie viele  Leichen  von Tieren,  die zu einer Art Vorboten aller Nöte wurden.
Im Altai wurden ihnen  Wohnungen  zugewiesen. Mit  der Hauswirtin,  an  die Friedrich  Dawydowitsch  verwiesen wurde, kam er gut aus.
Jedoch standen ihm neue harte  Tests bevor: man schickte ihn   in   den   Wald   arbeiten. Die   Bedingungen  waren   unerträglich:schwere  Arbeit,scheußliche Nahrung (Balanda-Suppe aus Wasser, Pilzen und Gurken). Einige Zeit später floh  Friedrich  Dawydowitsch  in die  Kolchose. Wegen  der  Verweigerung  der  Arbeit  im Wald wurde Friedrich Dawydowitsch ins Büro zum Vorsteher bestellt. Der letztere  sagte:„Willst du nicht,  so  zwingen wir dich!"
Danach  schlug er unseren Helden in den Hals.Aber alles  endet  doch irgend wann. Die  schreckliche  Zeit der Repressalien war  vorbei. 1967  entschloß  sich Friedreich  Dawydowitsch mit seiner Frau nach Kasachstan zu ziehen, wo  damals  ihr  Bruder  lebte.  Unter  anderem  lockte  sie  das  Klima  jener Ortschaften. Mit der  einheimischen  Bevölkerung kamen  sie,  nach ihren Worten,  wunderbar  aus. Ungeachtet  der  unter  den  Russlanddeutschen  bestehenden  Mundarten verstanden die  in  Kasachstan  lebenden  Deutschen  ein ander  gut. Seit  1976  lebt  Familie  Kitler  an  der  Wolga. Zur  Zeit  planen  unsere  Helden  die Auswanderung   nach   Deutschland,   ihre   historische   Heimat,   auf   die   sie   große Hoffnungen  legen.Jedes Mal, wenn ich das Buch unter  dem Titel„Ein Menschenschicksal" lese, wundere  ich  mich  immer wieder darüber,  wie  unser  Volk  aus jener  Kluft  herausgeklettert ist,  in die man  es  im Laufe der  Geschichte  Rußlands zu  stoßen versuchte.
Mfg Wladimir Tschemow

4-Spuren: Wohin fuhren die Züge

Unsere erste Begegnung mit den Einwohnern der Siedlung Generalskoje fand in der Mir-Straße statt, in einem stillen und grünen Vorgarten.
Nach einem kur-zen Gespräch mit der Wirtin, ließ sie uns hinein und wir begannen unser Gespräch über das schwere Schicksal dieser Person.
„Ich heisse Emilia Dawidowna Stepuschkina, geborene Schneider. Ich wurde am 12.Juli 1923 geboren", begann Emilia Dawidowna ihre Geschichte.
Ihre Kindheit verbrachte sie bis 1941 in der Siedlung Ust' - Karaman. Die Familie bestand aus 8 Personen:Vater, Mutter und sechs Töchter, von denen Emilia Dawidowna die älteste war. Die älteste Tochter nahm oft die schwerste Hausarbeit auf ihre Schultern. Da die Familie auf demLande lebte, hatte sie einen eigenen Hof: Kühe, Schweine, Ziegen u.s.w. Mit großem Be-dauern erinnerte sich unsere Heldin daran, wie die Wölfe ihre Ziege totgebissen hatten.Im Alter von 8 Jahren kam Emilia Dawidowna zur Schule. Allerdings absolvierte sienur 6 Klassen der deutschen Schule. Unsere Frage, ob in der Schule Russisch unterrich-tet worden war, beantwortete sie bejahend, aber man unterrichtete es als Fremdspra-che, d.h. 3-4 Mal pro Woche. Bereits mit 14 Jahren begann Emilia Dawidowna zu ar-beiten. Ihre Familie war vom lutherischen Glauben geprägt. Zwar existierte die Kirchezu jener Zeit nicht mehr, aber die Leute hatten ihren Glauben in den Herzen.Die schwierigste Zeit für die deutsche Bevölkerunng kam 1941. Die meisten Famili-en wurden nach Sibirien verschickt, unter ihnen auch Familie Schneider. Für die Vor-bereitungen hatten sie nur 7 Tage Zeit, ihre Familie wurde in den Güterwagen ver-frachtet, wo sie sich etwa 2 Wochen in Ungewißheit und Angst befand. Nachdem sie imGebiet Nowosibirsk eingetroffen waren, wurden sie vom Vorsitzenden des Rayons Jaschkino abgeholt. In der Siedlung bewohnte die Familie von Elena Dawidowna zu-sammen mit 5 anderen Familien ein Haus.Elena Dawidowna und ihre Schwester wurden nach Kujbuschew verschickt, wo siemit Hunderten von verfolgten Deutschen schwere Arbeit erledigten. Täglich zwangman sie, Gruben zu ziehen, viele Tonnen Erdreich zu bewegen. In Kuibuschew erhiel-ten sie 3 Briefe vom Vater, der nach langen Jahren des Suchens mit ihnen Verbindungaufnehmen konnte. 'Als Elena Dawidowna nach der Rehabilitierunng ins Gebiet Nowosibirsk zurückge-kommen war, arbeitete sie dort als Melkerin, Köchin und in ähnlichen Berufen. In Si-birien lernte sie ihren künftigen Mann kennen. Er und seine Eltern waren hier zu Be-ginn des XX. Jahrhunderts aus dem Gouvernement Orlow auf der Suche nach freilie-gendem Land gekommen. 1954 heiratete Elena Dawidowna.Jetzt haben sie 2 Söhne und eine Tochter, die Deutsch frei sprechen können. In ihrer Familie ist Elena Dawidowna bemüht, die deutschen Weihnächte — und Ostertra-ditionen zu bewahren. Weihnachten feiert man mit dem Weihnachtsbaum, am 26. De-zember steht er drinnen festlich geschmückt.1979 zog Elena Dawidowna in die Siedlung Generalskoje. Zur Zeit wohnen sie mit derganzen Familie im Hause ihres Sohnes. Was ihre Pläne zur Aussiedlung nach Deutschlandbetrifft, so haben wir erfahren, dass sie die Antragsdokumente schon eingereicht habenund jetzt auf die Genehmigung warten. Vermutlich fährt Familie Stepuschkin —Schneiderim nächsten Jahr nach Deutschland, in die Umgebung der Stadt Brandenburg.Unser Gespräch war auf dem Weg zum Vorgartensausgang zu Ende. Wir wünschtendieser wunderbaren Frau alles Gute und nahmen Abschied von ihr.
Mfg Valerij Gladyscheiv,Tatjana Scherbatych (Peissler),Viktor Reiswich

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Listen der Unterdrückten / Reabilitation Saratow Region der Dorf  Enders Bewohner  hier laut Link gefunden unter in russisch  :СОВЕТСКИЙ СОЮЗ- взлет сверхдержавы

Списки репрессированных-Саратовская область :
1-Вагнер Давид Христианович 1870 года рождения, уроженец и житель с. Эндерс Марксштадского кантона АССР НП, крестьянин-единоличник. Арестован 26.02.1931г. Постановлением тройки ПП ОГПУ по НВК от 10.04.1931г. осужден к высылке в Казахстан сроком на 3 года за участие в к/р группировке. Реабилитирован 01.09.1989г. Саратовской областной прокуратурой. (Арх. уголовное дело №ОФ-0997). [8381.]
2-Госсман Петр Готлибович 09.02.1879 года рождения, уроженец и житель с. Эндерс Красноярского кантона АССР НП, колхозник. Арестован 22.12.37г. Красноярским НКВД. Осужден 27.12.37г. тройкой НКВД АССР НП за а/с агитацию к 10 годам лишения свободы. Реабилитирован 26.06.89г. Саратовской областной прокуратурой. (Арх. уголовное дело №ОФ-28196). [12727.]
3-Деккерт Адам Адамович 1880 года рождения, уроженец и житель с. Эндерс Красноярского кантона АССР НП, член колхоза. Арестован 20.11.1937г. Красноярским КО НКВД. Осужден 23.11.1937г. тройкой НКВД АССР НП за к/р агитацию к ВМН. Расстрелян 27.11.1937г. в г. Энгельсе. Реабилитирован 28.04.1989г. Саратовской областной прокуратурой. (Арх. уголовное дело № ОФ-25770). [14196.]
4-Деккерт Адам Адамович 1906 года рождения, уроженец и житель с. Эндерс
кантона АССР НП, член колхоза. Арестован 22.12.1937г. Красноярским КОН НКВД. Осужден 27.12.1937г. тройкой НКВД АССР НП за а/с деятельность на 10 лет лишения свободы. 03.10.1939г. Красноярским КО НКВД решение тройки отменено. (Арх. уголовное дело № ОФ-6316). [14200.]
5-Деккерт Генрих Генрихович-Фридрихович 1884 года рождения, уроженец и житель с. Эндерс Красноярского кантона АССР НП, член колхоза. Арестован 25.11.1936г. Красноярским КО НКВД. Осужден 06.04.1937г. Главным судом АССР НП за а/с агитацию к 6 годам лишения свободы. Реабилитирован 01.02.1961г. ВС РСФСР. (Арх. уголовное дело № ОФ-18834). [14197.]
6-Деккерт Генрих Готлибович 1897 года рождения, уроженец и житель с. Эндрес Красно-Ярского кантона АССР НП, бригадир рыбколхоза. Арестован 22.12.1937г. Красно-Ярским КО НКВД. Осужден 27.12.1937г. тройкой НКВД АССР НП за а/с деятельность к 10 годам лишения свободы. Красноярским КО НКВД 03.10.1939г. решение тройки отменено. (Арх. уголовное дело № ОФ-6316). [14198.]
7-Деккерт Фридрих Фридрихович 1892 года рождения, уроженец и житель с. Эндерс красноярского кантона АССР НП, кузнец в колхозе. Арестован 25.11.1936г. Красноярским КО НКВД. Осужден 06.04.1937г. Главным судом АССР НП за а/с агитацию к 7 годам лишения свободы. Реабилитирован 01.02.1961г. Верховным судом РСФСР. (Арх. уголовное дело № ОФ-18834). [14199.
8-Дотц Гейнрих Адамович 1917 года рождения, уроженец и житель с. Эндерс Красноярского кантона АССР НП, делопроизводительв сельсовете. Арестован 09.02.37г. Красноярским отделом НКВД РНП. Осужден 14.04.37г. Главным судом АССР НП за к/р агитацию к 3 годам лишения свободы. Реабилитирован 11.02.94г. Саратовской областной прокуратурой. (Арх. уголовное дело №ОФ-4332). [15131.]
9-Дотц Давид Адамович 1908 года рождения, уроженец и житель с. Эндерс Красноярского кантона АССР НП, счетовод в колхозе им. Чапаева. Арестован 22.12.37г. Красноярским отделом НКВД АССР НП. Осужден 27.12.37г. тройкой УНКВД АССР НП за а/с агитацию к 10 годам лишения свободы. Постановлением УГБ НКВД АССР НП от 10.10.39г. решение тройки отменено, дело за отсутствием вины прекращено. (Арх. уголовное дело №ОФ-6316).[15132.]

ПРЕКРАЩЕНІЕ ИЛЕВЩШЯ I ЗЕІЛЕПОЛЬЗОВАНШ ПОСЕІЯНЪ СОБСТВЕННИКОВЪ.

УКАЗЫ 2 ФЕВРАЛЯ и 13 ДЕКАБРЯ 1915 ГОДА No«10, 15 ІЮЛЯ и 19 АВГУСТА 1916 ГОДА 16 И ИХЪ ВЛІЯНІЕ НА ЭКОНОМИЧЕСКОЕ СООТОЯНІЕ ЮЖНОЙ РОСОШ.

СОСТАВИЛЪ К. Э. Линдеманъ  Москва.— 1917

Было рѣшено открыть въ Саратовѣ большой лазаретъ для раненыхъи больныхъ воиновъ, который получилъ наименованіе: "Лазаретъ имени нѣмецкаго населенія Саратовской и Самарской губерній". На устройство и содержаніе этого лазарета тотчасъ же, въ августѣ и въ сентябрѣ 1914 года, иѣмецкія колоніи пожертвовали 29.000 рублей. Многія колоніи устраивали у себя свои собственные лазареты. Такъ, напримѣръ Красный Яръ на 10 кроватей. Помимо этого, многія колоніи внесли болѣе или менѣе значительный суммы на нужды войны.Такъ, въ Красный Крестъ сдѣлали пожертвованія слѣдующія волжскія колоніи: Эндерскъ (1.000 душъ). . . . 250 "Красный Яръ ...... • . 500На нужды войны въ мѣстные комитеты вещами и деньгами сдѣлали пожертвованія слѣдующія колонии:Красный Яръ— 1.000 рублей и 1.000 пудовъ пшеницыизъ общественнаго магазина и 50 рублей отъ частныхъ лицъ tой же колоній. Караманъ— 500 рублей., Эндерскъ- 100 рублей и 120 "пудовъ пшеницы дія обсѣмененія полей запасныхъ, ушедшихъ на войну.Александерзе— 10.000 пудовъ хлѣба;

Из книги ссылка: Прекращение землевладения и землепользования поселян собственников.pdf

Владимира Федоровича Далингера о решении о назначении председателем СНК АССР НП. На груди – знак "Почетный работник ВЧК-ГПУ-НКВД", который он получил в 1936 году. Именно Далингеру и этому назначению приписывают важную роль в разгроме всей руководящей верхушки Немецкой республики. Председателем СНК он стал после руководства НКВД АССР НП, то есть был своеобразным "мостом" между чекистами и партийной администрацией.

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14 декабря 1775  форштегер Усть -Карамана =Пельсинг + Крафт.

27 января Секунд-майор Пиль сообщает что обществами колоний Усть-Караман и Звонаревки в силу конторского указа в форштегеры выбраны в первой вместо умершего Мартина Крафта, Кристиан Бельцаг,При вступлении в должности новые форштегеры должны принять по описи от старого форштегера и от бейзицера умершего все письменные дела, а так же общие и сиротские деньги в соответствии с инструкцией.

8 февраля 1776

Холостой колонист Теляузы Андреас Фишер, по согласованию с секунд-майором Пилем, просит разрешить ему жениться на вдове, оставшейся после смерти Мартина Крафта из колонии Усть-Караман. Желает вступить в ее домоводство с принятием состоящих на ней казенных долгов на свои счет. По справке разбора 1775 г. Фишер показан у отца своего колонии Теляузы колониста Христофа Фишера к хлебопашеству способного, двадцати пяти лет, холостой, у которого, кроме его, имеются сын двадцати одного, дочь девятнадцати, приемыш двенадцати лет. Вдовы Крафт муж написан в колони Усть-Карамане к хлебопашеству способным, у них сыновья четырех, одного, дочери четырнадцати, семи и трех лет. Имеется дом с пристройками, скот, хлебопашенные инструменты. От казны муж Крафт от казны получил деньгами 335 руб. 32 коп., на пропитание муки 14 четвертей 7,5 четвериков, на посев разного хлеба семян 13 четвертей. Кантора разрешила колонисту Фишеру на вдове жениться и долги первого ее мужа Крафта поставить на его, Фишера, счет.

 

Тему массовой депортации поволжских немцев исследует доцент кафедры истории Хакасского государственного университета им. Н.Ф. Катанова, кандидат исторических наук Михаил Степанов.

В 1941 году по надуманным причинам была проведена тотальная депортация поволжских немцев в Казахстан, на Урал, в Сибирь (в том числе в Хакасскую автономную область). Депортация проводилась без суда, следствия и предъявления обвинения в малообжитые районы: без жилья, материального обеспечения, в среду, не подготовленную для жизни, на тяжёлые физические работы в условия ненависти окружающих к «врагам народа», – отмечает учёный. – Попавшим в Хакасию ещё сравнительно повезло. К ним здесь старались отнестись по-человечески.

Непосредственным началом для массового переселения немцев Поволжья послужил Указ Президиума Верховного Совета СССР от 28 августа 1941 года, в котором отмечалось, что «По достоверным данным, полученным военными властями, среди немецкого населения, проживающего в районах Поволжья, имеются тысячи и десятки тысяч диверсантов и шпионов, которые по сигналу, данному из Германии, должны произвести взрывы в районах, населённых немцами Поволжья».

С 22 июня по 10 августа в республике немцев Поволжья было арестовано по обвинению в шпионаже 2 человека, террористических намерениях – 3, диверсионных намерениях – 4, в распространении пораженческих слухов – 97, так, что счёт не шел на тысячи.

По мнению учёного, объективных причин для выселения немцев из Поволжья не было – проведение депортации избавляло советское руководство от персональной ответственности за неудачные военные действия первых месяцев войны – нашли «виноватых». Есть другие мнения исследователей: 1) это были превентивные меры в условиях приближения войск вермахта – типичная перестраховочная мера; 2) немцев наказали за зажиточность; 3) Сталин недолюбливал их.

Депортации, т.е. принудительному насильственному переселению этнических групп своих граждан подверглись во время войны почти 950 тысяч немцев. Из них почти 450 тысяч из АССР немцев Поволжья. Только во второй половине 1941 года в Хакасию депортировано 15 136 немцев, имеющиеся у них паспорта тут же уничтожались. В автономной области их использовали на строительстве ж/д Сталинск (Новокузнецк) – Абакан, на лесозаготовках. В результате они стали бесплатной рабочей силой, пополнившей сеть ГУЛАГа в Сибири.

Депортация для многих стала прелюдией к физическому уничтожению, потому что не хватало элементарного – жилья, бытового имущества, продуктов. Высланные специалисты чаще всего использовались не по специальности. Большинству представителей немецкой интеллигенции пришлось работать на неквалифицированных работах: на стройках, лесоповалах, предприятиях.

Как требовал Государственный комитет обороны, подростки 15-16 лет привлекались в трудармию для использования на общих условиях и под жёстким контролем НКВД. Не случайно многие из этих молодых трудоармейцев уже через десятилетие писали о том, что рано стали инвалидами.

– Это было не просто переселение – была насильственно разрушена структура социально-экономического и культурного развития Немецкой республики и других районов компактного проживания немцев, – считает Степанов. – Немецкое население оказалось разбросанным по территории всей страны, что повлияло на утрату родного языка, национальной культуры, вероисповедания…

https://khsu.ru/news23/den_v_istorii_82_goda_nazad_nachalas_deportaczii_povolzhskix_nemczev

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