Zeugen in SMI /Buch über Dorf.
Auf Spurensuche. Buch
Von Angesicht zu Angesicht mit unserer Geschichte an der Wolga.Broschüre 1. Krasnyj Jar und Generalskoje Moskau, Gotika 2002
ББК63.3 (2) 6 В поиске следов. Лицом к лицу с нашей историей на Волге.Брошюра 1. с. Красный Яр с. Генеральское.М., «Готика», 2002, 93 с.
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Das Leben leben ist nicht einfach nur über ein Feld laufen.
Im Dorf Krasny Jar gibt es eine Vielzahl bekannter Menschen. Dies haben wirschon am ersten Tag, an dem wir die Einwohner kennen lernten gemerkt. Wir erfuhren von einer Frau, die im Dorf als interessante Gesprächspartnerin bekannt ist.
Es handelt sich um Emma Christianowna Gujewa (Hujö). Sie wurde im Dorf Ust — Karaman geboren. Der Name des Dorfes stammt vom Namen des Priestes der ersten deutchen Siedlung Karaman. Als die Bolschewiki kamen, wurde das Dorf in Enders umbenanntem Dialekt „Endersch").
Genau in diesem Dorf wurde die Frau, deren Schicksal wir kennenlernen konnten, geboren.Emma Christianowna Gujewa wurde am 23.April 1927 in einer Arbeiterfamilie geboren.
Die Familie war groß: Vater, Mutter, zwei Brüder und eine Schwester.Der Vater Gujew Christian Christianowitsch wurde 1902 geboren. Er war Agronom und später der Vorsitzende des Kolchoses. Er studierte im Dorf Selman im Sowetsky Rajon.Zusammen mit seinen Eltern und seiner Schwester ist er dann noch Ust -Karaman umgezogen, wo er die Mutter von Emma kennenlernte.Emmas Mutter, Ekatarina Fjodorowna Dotz wurde 1903 geboren.Zu Hause waren sie vier Kinder. Der älteste Sohn starb 1942.
Der jüngste wurde einen Monat nach dem Tod des Vaters, der in der Trudarmee starb, geboren.Das Dorf,in dem Emmas Familie wohnte, bestand aus 360 Häusern und war sehr schön.
Gegen-über von ihrem Haus stand eine hölzerne Kirche. In der Nähe befanden sich zwei Schulen,eine zweijährige und eine Mittelschule(später wurde die zweijährige Schule abgerissen und an ihrer Stelle eine neue errichtet). Gujews Haus war aus Holz und in seiner Art typisch für die Deutschen.
Fast alle Bewohner des Dorfes besaßen Haustiere. Doch während der Kollektivierung wurden sie gezwungen die Tiere den Staat abzugeben. So verloren die Gujews ihre einzige Ziege.
In der Nähe des Dorfes gab es einen tiefen Fluß, in dem die Bewohner badeten.Ein-mal kam die Mutter von der Arbeit und traf ihre Kinder nicht zu Hause an, weil sie baden waren.
Als die Kinder zurück kamen, schimpfte die Mutter sehr mit ihnen. Ammeisten bekam Emma ab, weil sie die älteste war. Nach diesem Ereigniss verloren sie die Lust zu baden.
Wenn die Eltern arbeiteten, sorgten die Großmütter für die Kinder. Die Großmütter wohnten mit der Familie unter einem Dach. Zu Hause war immer viel zutun: Wasser holen (der Vater hat für Emma extra einen Schulterbalken für die Eimer zum Wasserholen gebaut), Fußboden wischen, Gras für die Ziege besorgen. Sehr viel Kraft und Zeit verlangte der Tabakanbau: Setzlinge gießen, Unkraut jäten und späterdann die Blätter zerkleinern und trocken. Nach dem Tod der Großmütter musste Emma alles machen, den Haushalt führen und sich um die Kinder kümmern.
Trotzdem fanden die Kinder Zeit zum Spazieren gehen und Spielen.„Schlaft, Kinder, schlaft", — diese Melodie war immer an den Kinderbetten zuhören. Die Mutter sang dieses Lied.
Später sang auch Emma für ihre Kinder dieses Lied.Jeden Sonntag waren die Kinder mit ihrer Großmutter in der Lutherischen Kirche.Dort wurden auch alle Enkelkinder getauft.
An den Abenden las die Mutter aus der Bibel vor. Einige der Ausgaben hat Emma Christianowna bis heute aufbewahrt. Die ältesten sind aus den Jahren 1897 und 1906.
An der Wand hing eine Ikone der JungfrauMaria. Emma besuchte gern die Kirche und die Erinnerungen daran hat sie in ihrem ganzen Leben bewahrt.Sehr gut erinnert sich Emma Christianowna an die Orgel. Die Orgelmusik hörte sie immer gern. 1939 wurde die Kirche vor dem Hintergrund der antireligiösen Propaganda geschlossen. Die sonntäglichen Gottesdienste fanden nicht mehr statt.
Der Pastor hat die Kirche zugeschlossen und hat-die Leute, die die Kirche zerstören und die Kreuze entfernen wollten, nicht herein gelassen. Nach drei Tagen gelangten diese Leute dennoch hinein, die Kreuze wurden abgenommen und vernichtet. Auch die Orget wurde zerstört. Der Pastor selbst wurde am Rande des Dorfes erschossen.
Ein grausiges Gefühl erschütterte Emmas kindliche Seele, als die Kreuze abgenommen wurden.Noch lange weinten Eltern, Großeltern, Nachbarn, sowohl Deutsche als auch Russen.
Emma hat dieses Ereignis noch sehr lange in der Seele weh getan. Dennoch hat sie nicht aufgehört an Gott zu glauben. Am Abend zu Hause wurden weiterhin Gebete gelesen. Bis heute kennt sie die religiösen Lieder. In der Familie wurde auch das Weihnachtsfest gefeiert. In Erinnerung daran sind vor allem eine Menge von Geschenken und ein reichlich gedeckter Tisch geblieben.
Es gab Fleisch, Fisch (der Vater angeltegern), Klöße und Strudel. „Alles kann man natürlich nicht behalten...", - beendete Emma Christianowna die Erzählungen dazu.
Als Emma 7 Jahre war, kam sie in die Schule, die nicht weit von ihrem Haus war. Ihr Lehrer war ein alter Deutscher, Herr Lörsch, der gleichzeitig Direktor der Schule war.
Weil Emma schlecht russisch konnte, fiel ihr das Lernen schwer. Sie wiederholte die dritte Klasse vier Mal. Sie konnte die Schule allerdings nicht beenden, da die Deportation ihrer Familie in den Altai dazwischen kam.Ende August 1941 kamen Uniformierte ins Dorf und setzten die Einwohner von der bevorstehenden Deportation in Kenntnis. Sie sollte 8-9 Tage dauern. Alles wurde schnell organisiert. Man schlachtete Haustiere, packte die Sachen. Es war gestattet, 36 kg pro Person mit zunehmen.
Die Leute wurden auf Lastwagen verfrachtet und zur Station hingebracht. Im Zug wurden sie von NKWD - Mitarbeitern begleitet. Die Wagen waren mit Schlafbänken ausgestattet. Sie haben an den Haltestellen zu Essen bekommen. Auch die Hygiene wurde beachtet. In einem Wagen fuhren 8 Familien, es gab kein Streit.
Am 9.09 ??1941 kamen sie im Altai, im Dorf Tschistjunki Toptschichinsky Rajon an.Die Familie von Emma Christianowna zog zur alten Frau Jarzewa. Bei ihr zu Hause war nur ihr Sohn, die anderen Familienangehörigen waren an der Front. Die alte Frau war wirklich nett zu ihnen.Sie wurden ohne Schwierigkeiten und freundlich aufgenommen, ungeachtet davon, dass es nicht so viel Platz gab (alle schliefen auf dem Boden) Alle befreundeten sich mit der russischen Alten.Sie sammelten Harz im Wald und kochten davon Kaugummi.Sie lebten in einem Wald in 180 km vom Dorf Tschistjunki entfernt. Man durfte aus dem Wald nicht raus, sogar nicht ins Dorf, zu den Verwandten. Den Winter verbrachten sie im Dorf.In einem Haus wohnten zusammen 5 Familien.
Nach dem Krieg arbeitete Emma Christianowna im Weingarten, danach als Melkerin im Kolchos. Später war sie als Traktoristin tätig. Nach einem Jahr konnte sie schon selbständig bei den Feldarbeiten Traktor fahren. In der Erntezeit übernachteten sie auf dem Feld in einem kleinen Häuschen mit Schlafbänken. Am Abend wurde zur Harmonika gesungen. Es war lustig, alle befreundeten sich richtig. Ein Mal pro Monat kam auf das Feld ein Komissar zur Kontrolle.Er wollte wissen, ob alle Deutsche da sind, ob niemand entlaufen war.Im Dorf,wo die Familie Guew lebte, wurden die deutschen Sitten und Bräuche nicht gepflegt und fast vergessen. Es wurden russische Feste gefeiert. Russische Sitten und Bräuche wurden immer populärer, z. В.: Vorhersagen, Springen übers Feuer usw.Das Gehalt wurde in Werktagen ausgerechnet, die Berufsjahre wurden in ein Arbeits-buch eingetragen. Aber heute spielen diese Arbeitsjahre für die Rente keine Rolle,womit niemand eintverstanden ist. Aber die Menschen haben nicht aufgehört weiter zuleben, zu heben und Kinder zur Welt zu bringen.
1953 kam ihre Tochter zur Welt, 1956 wurde auch ihr Sohn geboren. Sie wohnen bis jetzt mit ihrer Mutter im Dorf KrasnyJar. Sie wollen nicht Deutsch lernen und warum es so ist, kann Emma Christianowna nicht sagen.1942 - 1957 lebte Emma Christianowna im Altai und dann zog sie nach Kasachstan ins Dorf Michailowka Dshambulski Rajon um. Der Umzug erfolgte, weil die Lebensbedingungen im Altai nicht so gut waren. Kasachstan war viel reicher: es gab Hirse, Obst usw. Das Klima war auch milder. Alles erinnerte an die Kindheit. Es war richtig warm.Das Leben verbesserte sich.Emma Christianowna arbeitete im Weingarten. Die Arbeit war sehr schwer. Das Dorf gehörte dem reichen Kolchos „Urdshbeilak".
1977 gab es die Möglichkeit ins Heimatdorf Ust -Karaman umzuziehen.Das wollte besonders Emmas Muter. Sie bekamen aber schlechte Eindrücke von ihrem Heimat-dorf. Vom schönen gemütlichen Dorf blieben nur noch 56 Häuser.Das Haus der Familie Guew war auch zerstört.Angenehm war, dass die Familie, die zurück in ihre Heimat kam, sehr freundlich von der örtlichen Völkerung aufgenommen wurde.Sie bekamen ein Haus, aber es erforderte viel Arbeit: man mußte Holz besorgen,Wasser holen. Mit Emma Christianowna lebte ihre alte Mutter,deren Pflege viel Zeit brauchte. Alles war nicht einfach. Nach einem Jahr fand die Tochter von Emma Christianowna eine Arbeit im Dorf Krasny Jar und zog in ihre eigene Wohnung mit Strom und Wasserleitung.
Unsere Heldin war 1979 bis 1986 als Heizer tätig. 1982 ging sie in Rente. Später bekam Emma Christianowna auch ihr eigenes Haus, in dem sie bis heute wohnt. Das Haus ist nicht groß,
aber hell, warm und gemütlich. In der Sommerhitze bleibt es innen frisch und kühl.Es blieben auch einige deutsche Möbelstücke mit typisch deutschem Charakter erhalten,z. В.: ein Himmelbett — dies ist ein hohes abernicht langes Bett mit Schubladen für die Kinder.Auf diesem Bett schliefen noch die Deutschen - Kolonisten, die an der Wolga im 18 Jahrhundert lebten.
1980 starb Emmas Mutter — Ekaterina Fjodorowna. Das nahm die Lebenskräfte von der nicht mehr jungen Emma Christianowna. Aber sie lebt weiter, erzieht ihre Enkelkinder, hilft ihren Kindern.
Sie wir doft von ihren Enkelkindern und anderen Leuten besucht. Sie ist immer zu allen Veranstalltungen im deutschen Begegnungszentrum eingeladen. Die Leute, die im Zentrum tätig sind, vergessen die alte Generation nicht.1999 besuchte Emma Christianowna ihre Verwandten in Deutschland.Aber dort vermisste sie ihr Haus sehr. Wir haben gefragt, warum sie es vermisste.Die Antwort war: „Das ist meine Heimat. Zu Besuch sein ist schön, aber zu Hause ist es besser."
Diese Meinung von Emma Christianowna bestätigen auch andere Dorfmitbewohner.Sie erwies sich wirklich als ein sehr interessante Gesprächspartnerin,schöner Mensch mit reichem Schicksal.
von:
Tatjana Scherbatych (Peissler),Swetlana Sarumjanjuk (Schneider),Pawel Heinze
2-Spure :Wir wollen auswandern.
Zu der Zeit, zu der vorliegender Text gedruckt wird, reist wahrscheinlich die Familie, die wir in Generalskoje kennengelernt haben, schon nach Deutschland aus. Wir dürfen diese Tat nicht verurteilen; unsere Aufgabe besteht darin, über das Schicksal unserer Heldin Schneider Jelena Christianowna zu erzählen.
Jelena Christianowna wurde 1925 in der deutschen Siedlung Enders (Ust'- Karaman) geboren. Ihre Arbeiterfamilie war nicht groß: die Eltern und zwei Kinder.
In ihrem Gedächtnis hat Elena Christianowna deutlich die Erinnerungen an den Hunger 1933 behalten. Zu jener Zeit war sie 8 Jahre alt. Unsere Heldin erzählte uns, wie die Einwohner verschiedene Wurzeln den Fluß entlang gesammelt hatten, wie sie dann diese Wurzeln gedörrt und das Essen daraus gekocht hatten.
Einige Zeit gab es in der Siedlung eine allgemeine Küche für alle Menschen, die das Essen brauchten. Aber nachden Worten der Eltern existierte diese Küche nicht lange. Die nächsten Erntejahre waren besser, besonders das Jahr 1937.Mit grossem Vergnügen erzählte unsere Heldin über ihre Kinder Erinerungen:welche Spielzeuge sie hatten, welche Spiele sie spielten (Gorodki, Steinlein, Ball).Am Morgen las die Mutter den Kindern die Leviten, danach konnten sie spielen gehen.In der deutschen Siedlung gab es eine eigene lutherische Kirche. In der sowjetischen Zeit teilte diese Kirche das Schicksal aller anderen Kirchen -
an ihrer Stelle wurde ein Klub eröffnet. Nach den Erinnerungen von Jelena Christianowna, konnten sich die Deutschen, besonders bejahrte Leute, damit lange nicht abfinden.Nach der Beendigung der 7 jährigen deutschen Schule, wollte Jelena Christiaowna zur medizinischen Fachschule in der Stadt Marx gehen; das war ihr Traum seit vielen Jahren. Aber mit dem Kriegsausbruch ging dieser Traum zugrunde.
Am 7. September 1941 trafen in ihre Siedlung die Militärautos ein. Die Familie wurde von der Station Anissowka ins Dorf Dubowka (Gebiet Kemerowo) verschickt. Nach den Worten von Jelena Christiannowna hatte die russische Bevölkerung Mitleid mit ihnen, als sie beobachten konnten, wie die Deutschen deportiert wurden.
Für 10 Jahre wurde Jelena Christianowna von ihrer Familie getrennt. Seit 1942 war sie in der „Trudarmee".
Die Erinnerungen aus dieser Zeit zu erzählen, fiel unserer Heldin besonders schwer.Unser Gespräch wurde immer öfter durch Pausen unterbrochen.
In diesen Pausen schwiegen wir und bemitleideten unsere Heldin.Bis 1944 beteiligte sie sich am Bau einer Erdölleitung. Sie sollten zwei Meter tiefe Gruben ziehen. Von 1944 bis1952 arbeitete sie am Bau eines Erdölbetriebs in Turkmenistan.Die Ausrüstung; war völlig amerikanisch.„Morgens stehen wir auf und gehen mit bewaffneten Geleit." 1952 war der Betrieb fertig, jedoch war es nicht leicht heimzukehren.Man sah sich gezwungen nach Moskau ein Bittgesuch zu schreiben, um eine Genehmigung zur Übersiedlung ins Gebiet Kemerowo zu bekommen. Unsere Heldin musste etwa 10000 Kilometer zurücklegen, bevor sie ihre Familie wieder sehen konnte.1970 entschloß sich Familie Schneider näher zu ihren Heimatortschaften zu ziehen. Mit Bedauern sprach unsere Gesprächspartnerin davon, dass ihr Haus nicht mehr an Ort und Stelle war.
„Den Deutschen wurde damals nur gestattet, sich im Gebiet Wolgograd niederzulassen, denn es wurde streng verboten in der Heimatsiedlung zu wohnen.
Man erklärte das damit, dass viele unsere Häuser schon bewohnt waren."Das Privatleben unserer Heldin war nicht gerade mit Glück übersät. Sie erzog allein ihre Tochter. Jetzt macht sich Jelena Christianowna Sorgen um ihre Tochter, die ein ähnliche Schicksal hat. Das ist einer der Gründe, warum sie nach Deutschland ausreisen will.
Das unsichere Leben ihrer Kinder und Enkel veranlasst sie zu dieser Ent-scheidung.Jelena Christianowna erzählte uns darüber, wie die Kriegslieder sie bis jetzt rühren:
„Sie erinnern mich an jene Zeit. Wir haben das alles doch erlebt.
"Jetzt verkauft Familie Schneider das Haus und plant auszureisen.„Ich will, dass meine Kinder gut leben," sagt unsere Heldin.
Unerwartet stellte es sich heraus, dass unsere Heldin Wolodjas Großmutter kannte, sie trafen sich oft auf dem Markt in der Sondersiedlung. Sogar in jener schweren Zeit sprachen Sie Deutsch. Jelena Christianowna hatte bis jetzt ihre Sprachkenntnisse aufbewahrt, denn sie unterhielt sich mit Wolodja auf Deutsch.
Wir wünschten Jelena Christianowna eine glückliche Reise und versprachen ihr Fotos zu schicken. Aber es tut uns wirklich leid, dass sie nicht hier bleiben kann.
von:Ekaterinna Rau,Swetlana Schneider,Wladimir Tschernov
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3-Fall Spur:„Willst du nicht, so zwingen wir dich!"
Friedrich Dawydowitsch Kitler wurde 1929 in der deutschen Siedlung Enders
(das heutige Ust' - Karaman) geboren, die wie ein im Gras hegender Stein mit Waldumgeben ist.
Wenn ein Mensch zur Welt kommt, öffnet sich das Buch, dessen Anfang, die Kindheit, die glücklichste Zeit ist. Aber die Geschichte unseres Helden begann tragisch.Die Politik der Kollektivierung nahm dem Bauern alles weg, was er mit Mühe und Fleiß aufgebaut hatte. So traf es den Vater von Friedrich Dawydowitsch, dem das Pferd, der unersetzliche Helfer des Bauern, weggenommen wurde. Es sah sich genötigt einer anderen Beschäftigung nachzugehen. So begann er einen Obstgarten im Wald,unweit der Siedlung Enders, zu bestellen. Trotz der grausamen Zeit gab es jedoch Platz für Freude und Heiterkeit! So erinnert sich Friedrich Dawydowitsch:
„In unserer Siedlung gründete die Jugend ihr eigenes Blasorchester, dessen Auftritte sich großer Beliebtheit in der Umgebung erfreuten.
Meine Schwester blies Trompete, und mein Vetter.schlug die Trommel."Doch den Entbehrungen der Kollektivierung folgt der Tod des herzkranken Vaters.
Bald darauf kommt wieder Not. Der Hunger im Jahre 1933 veranlasste die Mutter zum Stehlen.Das Gestohlene brachte sie mit dem Schlitten nach Marxstadt.
Die Zeit verging wie im Fluge, und 1937 geht Friedrich Dawydowitsch zur Schule und beendet vier Klassen. Dann brach auf dem russischen Boden der Krieg aus, seine Greuel kamen auchin die deutsche Siedlungen. Die Nachricht überden Krieg erfuhr man von Leuten, die aufs Feld herbeiliefen, wo Friedrich Dawydowitsch mit seiner Mutter mähte.
Der nächste Teil des Buches ist noch tragischer: Aussiedlung der im Wolgagebiet lebenden Deutschen.Die Zeitung mit dem Erlaß vom 28 August 1941 erhielt man erst am 3.September.Alle Einwohner der Siedlung Enders wurden versammelt und von der bevorstehenden Aussiedlung in Kenntnis gesetzt. Die Reaktionen waren unterschiedlich.
Nach den Worten von Friedrich Dawydowitsch gab es unter den Jugendlichen einige, die sich des Geschehens nicht bewußt waren und auf die Möglichkeit, die Siedlung zu verlassen, freuten. Mit Lastwagen wurden sie zur Station, in die Stadt Engels, gebracht und dort in Waggons verfrachtet. Die Kinder wurden unter die Pritschen gelegt das warsicherer.
Als sie ihre Siedlung verließen, sahen sie von Tränen feuchte Augen ihrer russischen Landsleute, die sich von den Deutschen nicht trennen wollten.
Die Reise dauerte 14 Tage lang, vorbei an Alma - Ata erreichte man schließlich den Altai. Unterwegs sahen sie viele Leichen von Tieren, die zu einer Art Vorboten aller Nöte wurden.
Im Altai wurden ihnen Wohnungen zugewiesen. Mit der Hauswirtin, an die Friedrich Dawydowitsch verwiesen wurde, kam er gut aus.
Jedoch standen ihm neue harte Tests bevor: man schickte ihn in den Wald arbeiten. Die Bedingungen waren unerträglich:schwere Arbeit,scheußliche Nahrung (Balanda-Suppe aus Wasser, Pilzen und Gurken). Einige Zeit später floh Friedrich Dawydowitsch in die Kolchose. Wegen der Verweigerung der Arbeit im Wald wurde Friedrich Dawydowitsch ins Büro zum Vorsteher bestellt. Der letztere sagte:„Willst du nicht, so zwingen wir dich!"
Danach schlug er unseren Helden in den Hals.Aber alles endet doch irgend wann. Die schreckliche Zeit der Repressalien war vorbei. 1967 entschloß sich Friedreich Dawydowitsch mit seiner Frau nach Kasachstan zu ziehen, wo damals ihr Bruder lebte. Unter anderem lockte sie das Klima jener Ortschaften. Mit der einheimischen Bevölkerung kamen sie, nach ihren Worten, wunderbar aus. Ungeachtet der unter den Russlanddeutschen bestehenden Mundarten verstanden die in Kasachstan lebenden Deutschen ein ander gut. Seit 1976 lebt Familie Kitler an der Wolga. Zur Zeit planen unsere Helden die Auswanderung nach Deutschland, ihre historische Heimat, auf die sie große Hoffnungen legen.Jedes Mal, wenn ich das Buch unter dem Titel„Ein Menschenschicksal" lese, wundere ich mich immer wieder darüber, wie unser Volk aus jener Kluft herausgeklettert ist, in die man es im Laufe der Geschichte Rußlands zu stoßen versuchte.
Mfg Wladimir Tschemow
4-Spuren: Wohin fuhren die Züge
Unsere erste Begegnung mit den Einwohnern der Siedlung Generalskoje fand in der Mir-Straße statt, in einem stillen und grünen Vorgarten.
Nach einem kur-zen Gespräch mit der Wirtin, ließ sie uns hinein und wir begannen unser Gespräch über das schwere Schicksal dieser Person.
„Ich heisse Emilia Dawidowna Stepuschkina, geborene Schneider. Ich wurde am 12.Juli 1923 geboren", begann Emilia Dawidowna ihre Geschichte.
Ihre Kindheit verbrachte sie bis 1941 in der Siedlung Ust' - Karaman. Die Familie bestand aus 8 Personen:Vater, Mutter und sechs Töchter, von denen Emilia Dawidowna die älteste war. Die älteste Tochter nahm oft die schwerste Hausarbeit auf ihre Schultern. Da die Familie auf demLande lebte, hatte sie einen eigenen Hof: Kühe, Schweine, Ziegen u.s.w. Mit großem Be-dauern erinnerte sich unsere Heldin daran, wie die Wölfe ihre Ziege totgebissen hatten.Im Alter von 8 Jahren kam Emilia Dawidowna zur Schule. Allerdings absolvierte sienur 6 Klassen der deutschen Schule. Unsere Frage, ob in der Schule Russisch unterrich-tet worden war, beantwortete sie bejahend, aber man unterrichtete es als Fremdspra-che, d.h. 3-4 Mal pro Woche. Bereits mit 14 Jahren begann Emilia Dawidowna zu ar-beiten. Ihre Familie war vom lutherischen Glauben geprägt. Zwar existierte die Kirchezu jener Zeit nicht mehr, aber die Leute hatten ihren Glauben in den Herzen.Die schwierigste Zeit für die deutsche Bevölkerunng kam 1941. Die meisten Famili-en wurden nach Sibirien verschickt, unter ihnen auch Familie Schneider. Für die Vor-bereitungen hatten sie nur 7 Tage Zeit, ihre Familie wurde in den Güterwagen ver-frachtet, wo sie sich etwa 2 Wochen in Ungewißheit und Angst befand. Nachdem sie imGebiet Nowosibirsk eingetroffen waren, wurden sie vom Vorsitzenden des Rayons Jaschkino abgeholt. In der Siedlung bewohnte die Familie von Elena Dawidowna zu-sammen mit 5 anderen Familien ein Haus.Elena Dawidowna und ihre Schwester wurden nach Kujbuschew verschickt, wo siemit Hunderten von verfolgten Deutschen schwere Arbeit erledigten. Täglich zwangman sie, Gruben zu ziehen, viele Tonnen Erdreich zu bewegen. In Kuibuschew erhiel-ten sie 3 Briefe vom Vater, der nach langen Jahren des Suchens mit ihnen Verbindungaufnehmen konnte. 'Als Elena Dawidowna nach der Rehabilitierunng ins Gebiet Nowosibirsk zurückge-kommen war, arbeitete sie dort als Melkerin, Köchin und in ähnlichen Berufen. In Si-birien lernte sie ihren künftigen Mann kennen. Er und seine Eltern waren hier zu Be-ginn des XX. Jahrhunderts aus dem Gouvernement Orlow auf der Suche nach freilie-gendem Land gekommen. 1954 heiratete Elena Dawidowna.Jetzt haben sie 2 Söhne und eine Tochter, die Deutsch frei sprechen können. In ihrer Familie ist Elena Dawidowna bemüht, die deutschen Weihnächte — und Ostertra-ditionen zu bewahren. Weihnachten feiert man mit dem Weihnachtsbaum, am 26. De-zember steht er drinnen festlich geschmückt.1979 zog Elena Dawidowna in die Siedlung Generalskoje. Zur Zeit wohnen sie mit derganzen Familie im Hause ihres Sohnes. Was ihre Pläne zur Aussiedlung nach Deutschlandbetrifft, so haben wir erfahren, dass sie die Antragsdokumente schon eingereicht habenund jetzt auf die Genehmigung warten. Vermutlich fährt Familie Stepuschkin —Schneiderim nächsten Jahr nach Deutschland, in die Umgebung der Stadt Brandenburg.Unser Gespräch war auf dem Weg zum Vorgartensausgang zu Ende. Wir wünschtendieser wunderbaren Frau alles Gute und nahmen Abschied von ihr.
Mfg Valerij Gladyscheiv,Tatjana Scherbatych (Peissler),Viktor Reiswich
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Listen der Unterdrückten / Reabilitation Saratow Region der Dorf Enders Bewohner hier laut Link gefunden unter in russisch :СОВЕТСКИЙ СОЮЗ- взлет сверхдержавы
Списки репрессированных-Саратовская область :
1-Вагнер Давид Христианович 1870 года рождения, уроженец и житель с. Эндерс Марксштадского кантона АССР НП, крестьянин-единоличник. Арестован 26.02.1931г. Постановлением тройки ПП ОГПУ по НВК от 10.04.1931г. осужден к высылке в Казахстан сроком на 3 года за участие в к/р группировке. Реабилитирован 01.09.1989г. Саратовской областной прокуратурой. (Арх. уголовное дело №ОФ-0997). [8381.]
2-Госсман Петр Готлибович 09.02.1879 года рождения, уроженец и житель с. Эндерс Красноярского кантона АССР НП, колхозник. Арестован 22.12.37г. Красноярским НКВД. Осужден 27.12.37г. тройкой НКВД АССР НП за а/с агитацию к 10 годам лишения свободы. Реабилитирован 26.06.89г. Саратовской областной прокуратурой. (Арх. уголовное дело №ОФ-28196). [12727.]
3-Деккерт Адам Адамович 1880 года рождения, уроженец и житель с. Эндерс Красноярского кантона АССР НП, член колхоза. Арестован 20.11.1937г. Красноярским КО НКВД. Осужден 23.11.1937г. тройкой НКВД АССР НП за к/р агитацию к ВМН. Расстрелян 27.11.1937г. в г. Энгельсе. Реабилитирован 28.04.1989г. Саратовской областной прокуратурой. (Арх. уголовное дело № ОФ-25770). [14196.]
4-Деккерт Адам Адамович 1906 года рождения, уроженец и житель с. Эндерс кантона АССР НП, член колхоза. Арестован 22.12.1937г. Красноярским КОН НКВД. Осужден 27.12.1937г. тройкой НКВД АССР НП за а/с деятельность на 10 лет лишения свободы. 03.10.1939г. Красноярским КО НКВД решение тройки отменено. (Арх. уголовное дело № ОФ-6316). [14200.]
5-Деккерт Генрих Генрихович-Фридрихович 1884 года рождения, уроженец и житель с. Эндерс Красноярского кантона АССР НП, член колхоза. Арестован 25.11.1936г. Красноярским КО НКВД. Осужден 06.04.1937г. Главным судом АССР НП за а/с агитацию к 6 годам лишения свободы. Реабилитирован 01.02.1961г. ВС РСФСР. (Арх. уголовное дело № ОФ-18834). [14197.]
6-Деккерт Генрих Готлибович 1897 года рождения, уроженец и житель с. Эндрес Красно-Ярского кантона АССР НП, бригадир рыбколхоза. Арестован 22.12.1937г. Красно-Ярским КО НКВД. Осужден 27.12.1937г. тройкой НКВД АССР НП за а/с деятельность к 10 годам лишения свободы. Красноярским КО НКВД 03.10.1939г. решение тройки отменено. (Арх. уголовное дело № ОФ-6316). [14198.]
7-Деккерт Фридрих Фридрихович 1892 года рождения, уроженец и житель с. Эндерс красноярского кантона АССР НП, кузнец в колхозе. Арестован 25.11.1936г. Красноярским КО НКВД. Осужден 06.04.1937г. Главным судом АССР НП за а/с агитацию к 7 годам лишения свободы. Реабилитирован 01.02.1961г. Верховным судом РСФСР. (Арх. уголовное дело № ОФ-18834). [14199.
8-Дотц Гейнрих Адамович 1917 года рождения, уроженец и житель с. Эндерс Красноярского кантона АССР НП, делопроизводительв сельсовете. Арестован 09.02.37г. Красноярским отделом НКВД РНП. Осужден 14.04.37г. Главным судом АССР НП за к/р агитацию к 3 годам лишения свободы. Реабилитирован 11.02.94г. Саратовской областной прокуратурой. (Арх. уголовное дело №ОФ-4332). [15131.]
9-Дотц Давид Адамович 1908 года рождения, уроженец и житель с. Эндерс Красноярского кантона АССР НП, счетовод в колхозе им. Чапаева. Арестован 22.12.37г. Красноярским отделом НКВД АССР НП. Осужден 27.12.37г. тройкой УНКВД АССР НП за а/с агитацию к 10 годам лишения свободы. Постановлением УГБ НКВД АССР НП от 10.10.39г. решение тройки отменено, дело за отсутствием вины прекращено. (Арх. уголовное дело №ОФ-6316).[15132.]
ПРЕКРАЩЕНІЕ ИЛЕВЩШЯ I ЗЕІЛЕПОЛЬЗОВАНШ ПОСЕІЯНЪ СОБСТВЕННИКОВЪ.
УКАЗЫ 2 ФЕВРАЛЯ и 13 ДЕКАБРЯ 1915 ГОДА No«10, 15 ІЮЛЯ и 19 АВГУСТА 1916 ГОДА 16 И ИХЪ ВЛІЯНІЕ НА ЭКОНОМИЧЕСКОЕ СООТОЯНІЕ ЮЖНОЙ РОСОШ.
СОСТАВИЛЪ К. Э. Линдеманъ Москва.— 1917
Было рѣшено открыть въ Саратовѣ большой лазаретъ для раненыхъи больныхъ воиновъ, который получилъ наименованіе: "Лазаретъ имени нѣмецкаго населенія Саратовской и Самарской губерній". На устройство и содержаніе этого лазарета тотчасъ же, въ августѣ и въ сентябрѣ 1914 года, иѣмецкія колоніи пожертвовали 29.000 рублей. Многія колоніи устраивали у себя свои собственные лазареты. Такъ, напримѣръ Красный Яръ на 10 кроватей. Помимо этого, многія колоніи внесли болѣе или менѣе значительный суммы на нужды войны.Такъ, въ Красный Крестъ сдѣлали пожертвованія слѣдующія волжскія колоніи: Эндерскъ (1.000 душъ). . . . 250 "Красный Яръ ...... • . 500На нужды войны въ мѣстные комитеты вещами и деньгами сдѣлали пожертвованія слѣдующія колонии:Красный Яръ— 1.000 рублей и 1.000 пудовъ пшеницыизъ общественнаго магазина и 50 рублей отъ частныхъ лицъ tой же колоній. Караманъ— 500 рублей., Эндерскъ- 100 рублей и 120 "пудовъ пшеницы дія обсѣмененія полей запасныхъ, ушедшихъ на войну.Александерзе— 10.000 пудовъ хлѣба;
Из книги ссылка: Прекращение землевладения и землепользования поселян собственников.pdf
Владимира Федоровича Далингера о решении о назначении председателем СНК АССР НП. На груди – знак "Почетный работник ВЧК-ГПУ-НКВД", который он получил в 1936 году. Именно Далингеру и этому назначению приписывают важную роль в разгроме всей руководящей верхушки Немецкой республики. Председателем СНК он стал после руководства НКВД АССР НП, то есть был своеобразным "мостом" между чекистами и партийной администрацией.
https://i.postimg.cc/L5k39RBb/15-08-1937.png
14 декабря 1775 форштегер Усть -Карамана =Пельсинг + Крафт.
27 января Секунд-майор Пиль сообщает что обществами колоний Усть-Караман и Звонаревки в силу конторского указа в форштегеры выбраны в первой вместо умершего Мартина Крафта, Кристиан Бельцаг,При вступлении в должности новые форштегеры должны принять по описи от старого форштегера и от бейзицера умершего все письменные дела, а так же общие и сиротские деньги в соответствии с инструкцией.
8 февраля 1776
Холостой колонист Теляузы Андреас Фишер, по согласованию с секунд-майором Пилем, просит разрешить ему жениться на вдове, оставшейся после смерти Мартина Крафта из колонии Усть-Караман. Желает вступить в ее домоводство с принятием состоящих на ней казенных долгов на свои счет. По справке разбора 1775 г. Фишер показан у отца своего колонии Теляузы колониста Христофа Фишера к хлебопашеству способного, двадцати пяти лет, холостой, у которого, кроме его, имеются сын двадцати одного, дочь девятнадцати, приемыш двенадцати лет. Вдовы Крафт муж написан в колони Усть-Карамане к хлебопашеству способным, у них сыновья четырех, одного, дочери четырнадцати, семи и трех лет. Имеется дом с пристройками, скот, хлебопашенные инструменты. От казны муж Крафт от казны получил деньгами 335 руб. 32 коп., на пропитание муки 14 четвертей 7,5 четвериков, на посев разного хлеба семян 13 четвертей. Кантора разрешила колонисту Фишеру на вдове жениться и долги первого ее мужа Крафта поставить на его, Фишера, счет.
Тему массовой депортации поволжских немцев исследует доцент кафедры истории Хакасского государственного университета им. Н.Ф. Катанова, кандидат исторических наук Михаил Степанов.
– В 1941 году по надуманным причинам была проведена тотальная депортация поволжских немцев в Казахстан, на Урал, в Сибирь (в том числе в Хакасскую автономную область). Депортация проводилась без суда, следствия и предъявления обвинения в малообжитые районы: без жилья, материального обеспечения, в среду, не подготовленную для жизни, на тяжёлые физические работы в условия ненависти окружающих к «врагам народа», – отмечает учёный. – Попавшим в Хакасию ещё сравнительно повезло. К ним здесь старались отнестись по-человечески.
Непосредственным началом для массового переселения немцев Поволжья послужил Указ Президиума Верховного Совета СССР от 28 августа 1941 года, в котором отмечалось, что «По достоверным данным, полученным военными властями, среди немецкого населения, проживающего в районах Поволжья, имеются тысячи и десятки тысяч диверсантов и шпионов, которые по сигналу, данному из Германии, должны произвести взрывы в районах, населённых немцами Поволжья».
С 22 июня по 10 августа в республике немцев Поволжья было арестовано по обвинению в шпионаже 2 человека, террористических намерениях – 3, диверсионных намерениях – 4, в распространении пораженческих слухов – 97, так, что счёт не шел на тысячи.
По мнению учёного, объективных причин для выселения немцев из Поволжья не было – проведение депортации избавляло советское руководство от персональной ответственности за неудачные военные действия первых месяцев войны – нашли «виноватых». Есть другие мнения исследователей: 1) это были превентивные меры в условиях приближения войск вермахта – типичная перестраховочная мера; 2) немцев наказали за зажиточность; 3) Сталин недолюбливал их.
Депортации, т.е. принудительному насильственному переселению этнических групп своих граждан подверглись во время войны почти 950 тысяч немцев. Из них почти 450 тысяч из АССР немцев Поволжья. Только во второй половине 1941 года в Хакасию депортировано 15 136 немцев, имеющиеся у них паспорта тут же уничтожались. В автономной области их использовали на строительстве ж/д Сталинск (Новокузнецк) – Абакан, на лесозаготовках. В результате они стали бесплатной рабочей силой, пополнившей сеть ГУЛАГа в Сибири.
Депортация для многих стала прелюдией к физическому уничтожению, потому что не хватало элементарного – жилья, бытового имущества, продуктов. Высланные специалисты чаще всего использовались не по специальности. Большинству представителей немецкой интеллигенции пришлось работать на неквалифицированных работах: на стройках, лесоповалах, предприятиях.
Как требовал Государственный комитет обороны, подростки 15-16 лет привлекались в трудармию для использования на общих условиях и под жёстким контролем НКВД. Не случайно многие из этих молодых трудоармейцев уже через десятилетие писали о том, что рано стали инвалидами.
– Это было не просто переселение – была насильственно разрушена структура социально-экономического и культурного развития Немецкой республики и других районов компактного проживания немцев, – считает Степанов. – Немецкое население оказалось разбросанным по территории всей страны, что повлияло на утрату родного языка, национальной культуры, вероисповедания…
https://khsu.ru/news23/den_v_istorii_82_goda_nazad_nachalas_deportaczii_povolzhskix_nemczev
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